Im Bereich der psychischen Gesundheit steht Recovery für einen Ansatz, der von Menschen mit eigenen Krankheits- und Genesungserfahrungen initiiert wurde. Der Ansatz geht davon aus, dass eine Person mit einer psychischen Erschütterungserfahrung ihr Leben selbstbestimmt gestalten und leben kann. Durch eine psychische Krise kann das bisherige Leben einer betroffenen Person komplett auf den Kopf gestellt werden. In der Folge stellen sich viele Fragen und Herausforderungen, die über die Bewältigung der Krise hinausreichen. Der Recovery Ansatz fasst diese individuelle Auseinandersetzung zusammen. Der Ansatz bietet Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen einerseits Hoffnung und Zuversicht, andererseits eine Orientierung für mögliche Wege und Herangehensweisen.

Recovery ist auch bei schweren psychischen Erkrankungen möglich

Mit Recovery ist gemeint, dass ein selbstbestimmtes Leben möglich ist, wo die Erkrankung nicht mehr im Mittelpunkt steht. Gesundung ist auch nach längerer Krankheitszeit möglich.

Hoffnung ist ein zentraler Faktor

Hoffnung auf eine positive Entwicklung ist ein zentraler Faktor, der darüber entscheidet, ob Recoveryprozesse in Gang kommen. Neben der Hoffnung der Betroffenen ist auch die der Angehörigen und der Fachpersonen zentral.

Jeder Recoveryweg ist anders

Verschiedene Menschen brauchen unterschiedlich viel Zeit für einzelne Entwicklungsschritte. Jeder Mensch findet seinen eigenen Weg.

Recovery ist kein linearer Prozess

Recovery ist nicht systematisch planbar, vielmehr kann es plötzliche positive Veränderungen geben, aber auch Stillstand und vermeintliche Rückschritte sind möglich.

Recovery geschieht, auch wenn Symptome fortbestehen oder Krisen auftreten

Recovery bedeutet nicht zwangsläufig vollkommene Symptom- und Krisenfreiheit. Hingegen lernen Personen in Recovery mit Krisen und Symptomen besser umzugehen.

Recovery wird durch ein positives Umfeld unterstützt

Die persönliche Recovery eines Individuums wird durch sein soziales Umfeld und durch therapeutische Angebote unterstützt. Recovery ist nicht als alleinige Leistung einer betroffenen Person zu verorten. Wohlwollen, Verständnis, Hoffnung, individuelle Unterstützung und Wahlmöglichkeiten fördern den individuellen Recoveryprozess.